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Bierkastenlauf

"Bidde waaas?!? Die wollen dieses Jahr einen Zaun um den Nordstrand am Großensee ziehen?! Ausserdem sollen hunderte Cops da sein und kontrollieren?! Was geht?!" - So oder ähnlich hörte sich sicher so manches Gespräch unter Männern im April an. Was war geschehen?

...flashback...20.05.2004 zum diesjährigen Bierkastenlauf kommen laut Zeitung knapp 3000 junge Menschen. Sie hinterlassen Bierflaschen (meist in Scherbenform) am Strand und im Wasser, anderer Müll verschmutzt den Strand, Bäume sind ausgerissen und im Wald stinkt es nach Urin. Desweiteren wurden Personen bei Konflikten verletzt. Grund genug um sich vom Bierkastenlauf belästigt zu fühlen.

April 2005 - lokale Zeitungen berichten über einen Zaun, der am Nordstrand des Großensees dafür sorgen soll, dass dort das ganze Jahr über keine Person den Strand betreten kann. Das Hamburger Forstamt (für den Großensee zuständig) entschied sich zu dieser Maßnahme um einem "Scherbenhaufen" wie nach dem Bierkastenlauf 2004 vorzubeugen. Außerdem soll so verhindert werden, dass die Jugendlichen im Sommer ihren Müll nach dem Sonnen oder Grillen am Strand liegen liessen. Ein wohldurchdachter Schachzug des Forstamtes?

Nach Protesten der Bürger wird das Zaunprojekt auf Eis gelegt und die inzwischen schon eingerammten Pfeiler wieder ausgebuddelt. Wieso gab es vorher kein Gespräch mit den Bürgern aus Großensee über den Zaun? Dann wäre das Geld, nicht dazu verschwendet worden, den Zaun zu bauen und wieder abzureißen. Nun ja, der Staat scheint ja immer noch genug davon zu haben... Statt des Zauns gibt es jetzt aber noch eine andere Methode, um den Bierkastenlauf zu verhindern: Alkoholverbot im und um den See am Vatertag.

05.05.2005 - kein Bierkastenlauf am Großensee
Um uns von dem Alkoholverbot am Großensee zu überzeugen, fährt ein Auto hin und sieht sich um. Dort stehen die Cops auf dem Parkplatz am Nordstrand. Später erfahren wir aus der Zeitung, dass es doch einige wagemutige oder uninformierte Leute doch zum Großensee gewagt haben und dort ihres Alkoholvorrats erleichtert wurden. Auch soll ein Schlauchboot, auf dem Alkohol getrunken wurde, vom See geholt worden sein. Dabei wären sicher einige der Polizisten lieber selber am Bierkastenlauf teilgenommen.

05.05.2005 - Bierkastenlauf am Lütjensee
Es gibt ja nicht nur einen See auf der ganzen Welt und zufällig lag der nächste in Lütjensee knapp 3km vom Großensee entfernt. Also war klar, dann laufen wir halt diesmal um den Lütjensee. Alles war hier ein bisschen weniger, der Strand, die Strecke, die Teams und die Fans (statt 3000 nur 300). Zwischen 10 und 15 Teams sind dann doch den Lauf durch Wald, Sumpf und halb Lütjensee angetreten. Da es auf dem letzten Stück verschiedene Streckenvarianten gab, konnte nicht eindeutig zugeordnet werden, wer die Sieger waren. Sönke und ich haben den ganzen Lauf über geführt und am Ende dann den Sieg durch eine zu lange Pause verspielt.

Wo wird der Kastenlauf nächstes Jahr stattfinden? Großensee? Lütjensee? Oder wird es an beiden Seen ein Alkoholverbot geben? Wird Frau H. von RTL wieder bei mir anrufen in der Hoffnung auf eine spannende Reportage?

Gedanken zum Großensee: Wieso gibt es dort keine Toiletten? In Finnland ist es normal, dass an jedem Badesee eine Toilette steht und z.B. in Berlin am Schlachtensee auch welche stehen. Wieso sind die Mülleimer so schäbig und nicht als solche zu erkennen (die sehen eher aus wie Ghetto-Gangster-Feuertonnen)? Vielleicht sind dies noch ein paar Fragen, die sich mal die Herren und Damen aus der Politik stellen sollten.

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